Spannung bis zur letzten Sekunde

Die EC Hannover konnten einen weiteren Big Points im Rennen um die Play-Off Plätze einfahren. Gegen die Tilburg Trappers erkämpften sich die Indians einen 3:2(1:0;2:2;0:0) Heimsieg und festigten mit jetzt 66 Punkten den fünften Tabellenplatz in der Oberliga Nord.
Bei frostigen Temperaturen im Eisstadion am Pferdeturm erlebten die rund 2500 Zuschauer ein an Spannung kaum zu überbietenden Kampf zweier Top-Teams. Der Tabellenzweite aus den Niederlanden zeigten gleich warum sie als ausgeglichenste und physisch stärkste Team der Oberliga gelten. Mit vier annähend gleichstarker Reihen kann die Mannschaft von Bohuslav Subr über sehr lange Zeit den Druck sehr hoch halten, was aber die Indians gut kontern konnten. Die Indians störten bereits sehr früh und checkten mit zwei Spielen sehr tief in der Gegnerischen Zone vor. Zwei schnelle Strafzeiten gegen die Indians brachte aber den Gästen die ersten Möglichkeiten. Aber das Powerplay ist eine der wenigen Schwächen des niederländischen Serienmeisters. Ohne Kreativität und viel zu statisch bissen sich die Gäste am heute herausragenden Unterzahlspiel der Indians die Zähne aus. Kurz vor Ende des ersten Drittels drehten die Indians sogar den Spieß um. Ein Puck rutschte den Gästen bei eigener Überzahl an der Bande durch und der mittlerweile unverzichtbare Brad McGowan schloss den Konter mit einem perfekten Schlagschuss am chancenlosen Niederländischen Nationaltorhüter Martijn Oosterwijk zum 1:0 Pausenstand ab.
Im zweiten Drittel erwischten die Indians den besseren Start. In Überzahl fälschte Frederick Gradl einen Lehmann Schuss unhaltbar zum 2:0 ab Der Jubel wehrte aber nicht lange. Nur eine Minute später zeigten die Gäste, dass auch Sie eine international erfahrenen Truppe sind. Nationalspieler Maarten Brekelmans nutzte Dennis Schütt geschickt als „Sichtschutz“ für seinen Handgelenkschuss der am starken aber machtlosen Boris Ackers fast ungesehen in den Winkel zum 2:1 einschlug. Nicht der erste Gegentreffer in dieser Saison der so in einem Zweikampf mit Dennis Schütt gefallen ist. Bei der Arbeit mit dem Stock in diesen Situationen muss der ansonsten überragende junge Oberliga Verteidiger noch besser werden. Die Indians zeigten sich aber wenig beeindruckt. Nachdem die erste „Oberwasser“ Phase der Tilburger überstanden war schlug Kapitän Sebastian Lehmann zurück. In der 29. Spielminute behauptete Brad McGowan in der Angriffszone den Puck und brachte die Hartgummischeibe trotz eines harten Checks gegen ihn noch zu Lehmann der zum 3:1 einnetzen konnte. Mit dieser Führung im Rücken stellte jetzt Freddy Carroll taktisch etwas um. Das aggressive Forechecking ist mit gerade mal drei Sturmreihen nicht durchzuhalten. Man stand nun tiefer und überließ den Gästen jetzt mehr Platz und versuchte die eigene blaue Linie zu verteidigen. Die Gäste übernahmen jetzt die mehr und mehr die Kontrolle auf dem Eis. Einen schönen Angriff konnten die Rentieren dann erfolgreich abschließen. Kyle Just wurde perfekt in der Nahtstelle der zwei Indians Verteidiger angespielt und lies dann dem ansonsten starken Boris Ackers im ECH Kasten zum 3:2 keine Chance. Dieses Tor gab den Gästen jetzt noch mehr Auftrieb. Angriff auf Angriff rollte nun auf die zunehmend müden Indians zu. Die Sehnsucht nach der zweiten Pause war quasi greifbar auf dem Eis. Mit Glück, Kampf und Boris Ackers überlebten die Indians diese Phase und retteten sich in die zweite Pause.
Im letzten Drittel verteidigten die Indians in DEL2 Manie konsequent die Führung. Kein Risiko mehr eingehen. Einfach den Puck aus dem eigenen Drittel bringen. Dieses klappt auch bis zur allerletzten Sekunden hervorragend. Die beste Chance auf eine Vorentscheidung hatte zuvor Andre Gerartz, der allerdings mit einem Penalty scheiterte. Doch dann gewannen die mit sechs Feldspielern agierenden Gäste bei noch 15 Sekunden auf der Uhr einen Zweikampf an der Bande. Spielten den Puck zu einen Verteidiger der an zwei ranfliegenden Indianern den Puck tatsächlich noch Richtung Tor bringen konnte. Es folgte einen heilloses Durcheinander vor dem Tor. War der drin? War die zeit schon abgelaufen? Wurde das Tor absichtlich verschoben? War da eine Hand im Torraum im Spiel? Keine wusste es. Die Schiedsrichter wohl leider auch nicht. Nach minutenlanger Diskussion entschied der heute nicht immer glückliche Schiedsrichter Daniel Ratz auf Penalty für Tilburg. Dennis Schütt soll den Puck mit der Hand im eigenen Torraum festgehalten haben. Was für eine Dramatik und die vermutlich längste letzte Sekunde in der Indiansgeschichte.
Mit noch einer Sekunde Spielzeit auf der Uhr trat Kyle Just zu diesem Penalty an. Sieg Indians oder Overtime waren die beiden einzigen möglichen Ergebnisse. SIEG Indians wurde es, da der Kanadier an Boris Ackers scheiterte und so die mögliche Overtime verpasste. Somit als ein Happy End für die Hannover Indians die sich diesen Sieg durch eine herausragende Mannschaftsleistung gegen einen spielerisch besseren Mannschaft verdient haben.
Beste Indianer: Brad McGowan, Sebastian Lehmann, Armin Finkel
Beste Tilburger: Mickey Bastings, Martijn Oosterwijk, Mitch Bruijsten
Die offiziellen Statistiken vom Spiel auf Pointstreak
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