Indians siegen im kleinen Derby mit 5:4

Gerade noch ein mal gutgegangen. Das dürfte das Fazit des gestrigen ersten Derbys der Saison für die Hannover Indians gewesen sein. Mit 5:4 (3:0;1:3;1:1) behielt der ECH die Oberhand gegen die ESC Wedemark Scorpions und konnte somit nach der Niederlage am Freitag in Halle zumindest drei Punkte an diesem Wochenende einfahren.
Nach einem starken ersten Drittel in dem die Gäste aus Mellendorf nicht ansatzweise mit dem Tempo der Indians mitgehen konnte kippte das Spiel ab dem zweiten Drittel zu Gunsten der Scorpions, die sich am Ende ärgern dürften durch eigene Fehler eine mögliche Überraschung aus der Hand gegeben zu haben.
Die Indians erwischten im ersten Drittel einen Traumstart. Leon Lilik, wieder als Stürmer eingesetzt, erkämpfte sich an der Bande den Puck und verlud Dennis Korff im Scorpions-Kasten mit einem sehenswerten Move zum 1:0. Die Indians machten weiterhin viel Druck und die Gäste konnten sich oft nur mit Strafzeiten wehren. Eine doppelte Überzahl nutzte der beste Indianer an diesem Abend Brian Gibbons zum 2:0. Der US-Amerikaner zimmerte den Puck mit einem harten Handgelenkschuss unter das Dach und lies Korff keine Abwehrchance. Eine weitere doppelte Strafzeit gegen die Gäste ermöglichte dann sogar das 3:0 nach gerade einmal elf gespielten Minuten. Wieder war es Brian Gibbons, der es dieses mal per One-Timer ordentlich krachen lies. Für die Scorpions drohte nach der 0:9 Klatsche am Freitag in Tilburg eine weitere derbe Schlappe, doch auch die Indians nahmen eine Reihe von Strafzeiten und brachten sich so um eine noch höhere Führung im ersten Drittel.
Ab dem zweiten Drittel war dann aber von der Dominanz der Indians nichts mehr zu sehen. Im Gefühl der sicheren Führung gingen die Indianer nicht mehr so konsequent und zielstrebig zur Werke und fingen nun auch an die Zweikämpfe zu verlieren. Eine Strafzeit gegen Maxi Pohl nutzte dann der gnadenlos ausgepfiffene Ex-Kapitän Sebastian Lehmann zum 3:1 Anschlusstreffer aus, indem er einen Schlagschuss von Sebastian Pigache abfälschen konnte. Die Indians konnte aber nur eine Minute später durch Robby Hein wieder den alten Abstand herstellen. Brian Gibbons erkämpfte sich an der Bande den Puck und fand den gebürtigen Oberhausener im Slot, der den Puck an Korff vorbei ins Tor legen konnte. Damit schien eine mögliche Aufholjagd der Gäste gestoppt, doch es kam anders. Nachdem man in der eigene Zone de Puck nicht sauber klären konnte landete ein abgefälschter Puck genau auf dem Schläger von Charlie Adams, der am langen Pfosten stehend nur noch zum 4:2 einschieben musste. Nur 20 Sekunden kam es dann noch schlimmer. Robin Langmann konnte sich nach einem langen Pass von Thomas Herklotz vor dem Tor durchsetzen und überwand Mirko Pantkowski im Indians Tor etwas mit einem eigentlich verunglückten Schuss zum 4:3. Die Partie drohte jetzt wirklich zu kippen. Jedenfalls waren die Scorpions in dieser Phase dem Ausgleich näher als die Indians dem nächsten Treffer.
Im letzten Drittel versuchten die Indians die Partie wieder unter Kontrolle zu bekommen. Trotzdem blieb es jetzt ein Spiel auf Messers Schneide. Die Scorpions versuchten immer wieder durch lange Pässe an die blaue Linie das Indians Forechecking auszuhebeln. Mit ein bisschen Glück wäre bereits zu diesem Zeitpunkt der Ausgleich für die Gäste möglich gewesen, doch erst ein Powerplay brachte dann doch den nicht ganz unverdienten Ausgleich. Sebastian Lehmann traf per Schlagschuss zum 4:4 Ausgleich in der 52. Spielminute und dem Indians Fan auf der Tribüne wurde so langsam mulmig in der Magengegend. Zum Glück aber nur knapp 50 Sekunden lang. Quasi im Gegenzug konnte ein Scorpionsverteidiger den Puck vor dem eigenen Tor nicht sauber klären, Robby Hein hielt einfach mal die Kelle rein und der Puck trudelte am überraschten Korff zum 5:4 über die Linie. Wieder einmal haben sich die Scorpions um einen Sieg gegen die Indians selbst gebracht. Durch einige weitere Strafzeiten in den letzten zehn Spielminuten blieb eine nochmalige Aufholjagd der Gäste aus. Besonders der gute Michael Budd wurde mal wieder zu tragischen Helden, als er mit einer Strafzeit zum Ende der Partie alle Hoffnungen seines Teams zu Nichte machte.
Am Ende blieb es bei dem 5:4 und die Indians können sich über drei wichtige Punkte freuen. Zufrieden dürfte man im Indianerland aber nicht sein. Nach einem guten ersten Drittel lies man sich auf das schwächere Niveau der Gäste herunterziehen. Am Freitag gegen Essen und am Sonntag bei den Crocodiles wird man sich mächtig steigern müssen um auch dort bestehen zu können.
Beste Indianer: Brian Gibbons, Robby Hein, Armin Finkel
Beste Scorpions: Dennis Korff, Michael Budd, Reiko Berblinger
Die offiziellen Statistiken vom Spiel auf Pointstreak
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